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Dr. Hans Mayr

Facharzt für Physikalische Medizin, allgemeine Rehabilitation und Rheumatologie
Mobil: 0699/123 09 652 | E-Mail

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Kreuzschmerz

Fast jeder kennt ihn aus eigener Erfahrung. Bei manchen eine seltener Gast, bei anderen Stammgast. Und doch, er ist der Medizin noch ein recht unbekanntes Wesen!

Das beginnt schon bei seiner Bezeichnung. Kreuzschmerz ist nur in Österreich und Süddeutschland bekannt. Und das was gemeint ist sind Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Das ist der Rückenbereich zwischen unteren Rippen und Darmbeinkamm. Das, was die Anatomie als Kreuzbein bezeichnet sitzt ein gutes Stück tiefer, zwischen den beiden Darmbeinen!

Medizinisch wird der Kreuzschmerz als Lumbalgie oder Lumbago bezeichnet. Diese Bezeichnungen klingen sehr ehrfurchtgebietend, sind aber nur die Übersetzung des Wortes Kreuzschmerz.

Im „Neudeutschen" wird der Kreuzschmerz als „low back pain" bezeichnet.

Eine wichtige Frage ist, auch ob der Kreuzschmerz die Schmerzen meint, die wir im Kreuz, also im Rückenbereich spüren, oder den, der dort entsteht. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein. Bauchspeicheldrüsenentzündungen können sich oft als heftige Kreuzschmerzen bemerkbar machen. Der Vorfall einer Lendenbandscheibe wiederum macht in aller Regel keine Kreuzschmerzen sondern Schmerzen im Bein. Diese werden seit Hippokrates als Ischialgie bezeichnet. Die Ähnlichkeit des Verlaufes des Ischiasnerven und das schmerzhafte Gebiet im Bein haben zu dieser Bezeichnung geführt. Sie lautet wörtlich übersetzt „Schmerzhafter Ischiasnerv". Aus der genauern Lokalisation, dem Schmerzcharakter und den Begleiterscheinungen (Parästhesien, pamstiges eingeschlafenes Gefühl) kann der Erfahren in der Regel nicht nur die Diagnose stellen sondern auch die Bandscheibe eruieren, die betroffen ist!

Allerdings gibt es nicht nur diese echten radikulären Schmerzen (Nervenwurzelschmerz), sondern auch pseudoradikuläre Schmerzen. Sie sind mindesten 10x häufiger als der echte Nervenwurzelschmerz. Sie können von praktisch allen innervierten (nervenversorgten) Elementen der Lendenwirbelsäule ausgelöst werden. Sie ähneln oft den echten radikulären Schmerzen sehr. Der Auslöser ist bei pseudoradikulären Schmerzen aus der Symptomatik nicht eruierbar, auch nicht ausder Kernspintomografie. Hier hilft nur die exakte manuelle Diagnostik weiter. Ihre Methoden sind Schmerz- und Tastpalpation, und Funktionsprüfung von Wirbelgelenken, Muskeln und Bändern. Die Probebehandlung sichert dann die Strukturdiagnose!